Du hast bestimmt schon mal davon gehört, wie wichtig Keywords im Online Marketing sind. Sie können ein ausschlaggebender Faktor für den Erfolg von Websites sein. Welche Keywords man wie verwendet, sollte daher gut überlegt sein. Um dabei strategisch und zielführend vorzugehen, anstatt einfach nur irgendwelche Keywords in einen Text zu packen, gibt es die Keywordrecherche. Wie du bei so einer Keywordrecherche vorgehen kannst und was du noch alles darüber wissen solltest, erfährst du hier.

Was ist ein Keyword?
Fangen wir erstmal von vorne an: ‚Keyword‘ steht für Schlüsselwort, Schlagwort oder auch Stichwort. Dabei geht es um einzelne Begriffe oder auch Phrasen, die ein Nutzer in die Suchmaschine eingibt. Als Website-Betreiber setzt du dann solche Keywords beispielsweise in deine Websitetexte, deine Metadaten oder deine Anzeigen ein, um dem Nutzer genau für diese Suchanfrage zu erscheinen – und das möglichst weit oben. Keywords werden also als Mittel für Ranking-Erfolge genutzt.
Was ist die Keywordrecherche?
Die Keywordrecherche ist im Wesentlichen die Suche nach genau den Keywords, die von Nutzern in die Suchmaschine eingegeben werden. Nach der Suche werden die gefundenen Keywords, bezogen auf das jeweilige Vorhaben, eingeordnet und schließlich entsprechend der Marketingstrategie genutzt. Die Keywords können bei der Erstellung von Content, Suchmaschinen-Ads und Metadaten eingesetzt werden und so im besten Fall das Ranking positiv beeinflussen.
Warum ist eine Keywordrecherche sinnvoll?
In den meisten Fällen kann sich eine Keywordrecherche ziemlich aufwändig gestalten. Dennoch lohnt es sich. Warum? Die beiden wohl größten Ziele der Keywordrecherche sind die Verbesserung des Rankings sowie die damit verbundene Conversion- und Umsatzsteigerung. Durch die Keywordrecherche kannst du Erkenntnisse darüber gewinnen, wie der Markt aussieht, in dem du dich bewegst und wonach deine (potenziellen) Kunden suchen. Damit kannst du neue, starke Inhalte erstellen und bereits existierende anpassen und verbessern.
Welche Keywords sind die richtigen?
Um herauszufinden, welche Keywords die richtigen für dich sind, solltest du bei der Keywordrecherche auf drei Aspekte achten:
- Keyword-Attribute
- Suchvolumen
- Länge
Keyword-Attribute:
Mache dir Gedanken über den Wettbewerb zu einem Keyword. So ein Keyword wird natürlich in aller Regel nicht nur von dir verwendet und je allgemeiner es ist, desto mehr Wettbewerb gibt es dazu. Das kann Auswirkungen darauf haben, wie schwierig es sein kann, für ein bestimmtes Keyword zu ranken. Kannst du vielleicht ein spezifischeres Keyword verwenden, das ein geringeres Suchvolumen hat und zu dem es nicht so viel Wettbewerb gibt? Auch, wenn dir das erstmal kontraproduktiv erscheinen mag, kannst du dabei tatsächlich erfolgreich sein. Welche Keywords du in diesem Fall nutzen kannst, erklären wir dir gleich genauer.
Eine weiterer Punkt ist der Traffic. Wie viel Traffic wird ein bestimmtes Keyword generieren? An diesem Punkt geht es um die Anzahl der Website-Besucher, die du durch die Verwendung bestimmter Keywords generieren kannst. Auch das hängt mit der Position in den Suchergebnissen zusammen, die du erreichen kannst. Welchen Content musst du hierfür erstellen? Untersuche dein Keyword. Wollen Nutzer, wenn sie es eingeben, einen ausführlichen Blogbeitrag lesen oder sich kurz und bündig über ein Produkt informieren, das sie kaufen möchten?
Suchvolumen:
Das Suchvolumen ist ein ganz ausschlaggebender Faktor bei der Auswahl der richtigen Keywords. Sieh‘ dir hierfür an, wie viele Suchanfragen es für ein bestimmtes Keyword innerhalb eines bestimmten Zeitraums gab. In den meisten Fällen beträgt dieser Zeitraum einen Monat. Der Best Case wäre hier ein hohes Suchvolumen für ein Keyword sowie eine gute Platzierung deiner Website unter den Suchergebnissen dafür. Jedoch ist das oft schwer zu erreichen. Hier gibt es viel Wettbewerb. Keywords mit niedrigerem Suchvolumen zu nutzen lohnt sich also auch! Gibt es von vornherein weniger Wettbewerb dafür, kannst du schnellere Ranking-Erfolge erzielen. Vermutlich wirst du auch für mehrere Keywords gleichzeitig ranken. Daher ist es am sinnvollsten, wenn du eine Kombination aus hart umkämpften und weniger hart umkämpften Keywords verwendest.
Länge:
Im Zusammenhang mit den vorangegangenen Punkten solltest du dir nun die Länge des Keywords ansehen. Prüfe bei der Keywordrecherche, wie lang ein Suchbegriff ist. Besteht er aus einem einzelnen Begriff, einer Wortgruppe oder einem kurzen Satz? Bei einem einzelnen Begriff handelt es sich meist um Oberbegriffe bzw. Oberthemen. Sie sind allgemeiner und werden häufiger gesucht, was zu einem höheren Suchvolumen führt. Hier ist, wie bereits erwähnt, auch die Konkurrenz zu diesem Keyword größer. Ist ein Suchbegriff länger, steckt in den meisten Fällen eine spezifischere Suchintention dahinter. Sie werden meist seltener eingegeben, was im ersten Moment negativ klingt. Allerdings musst du hier an weniger Konkurrenz vorbei und du hast schließlich eine höhere Chance auf erfolgreiche Conversions. Die größten Erfolgschancen hast du, wenn du bei der Keywordrecherche sowohl Short-Tail Keywords (i.d.R. kurze, allgemeine Suchbegriffe mit hohem Suchvolumen) als auch Long-Tail Keywords (i.d.R. längere, spezifische Suchbegriffe mit geringem Suchvolumen) auswählst und sie dann in Kombination miteinander verwendest.
→ Begriff (Short-Tail): z. B. Kaffeemaschine – dafür wirst du fast unzählig viele Suchergebnisse erhalten.
→ Wortgruppe (Short-Tail oder Mid-Tail): z. B. Kaffeemaschine entkalken – zwar spezifischer als der einzelne Begriff, jedoch immer noch sehr allgemein. Möchtest du hier eine Anleitung sehen, Tipps erhalten oder einen Entkalker kaufen?
→ (unvollständiger) Satz (Long-Tail): z. B. wie Kaffeemaschine richtig entkalken – hier ist schon ziemlich klar, was deine Suchintention ist und es werden vergleichsweise weniger Ergebnisse angezeigt.

Wie oft wird ein Keyword im Text genannt?
Um zu berechnen, wie oft ein bestimmtes Keyword in deinem Text enthalten sein muss, gibt es eine einfache Formel. In der SEO-Welt hat man sich darauf geeinigt, dass ein Text – je nach Länge und Konkurrenz – eine Keyworddichte zwischen 1 – 3 % aufweisen sollte. Demnach nimmst du die Wortanzahl deines Textes und multiplizierst sie mit der Prozentzahl. Hat dein Text also zum Beispiel 750 Wörter und du siehst dafür 2 % als angemessen, rechnest du: 750 * 2 / 100 = 15 –> Das Keyword sollte 15 mal vorkommen.
Wie funktioniert also die Keywordrecherche?
Gerade wenn du noch nie zuvor eine Keywordrecherche durchgeführt hast, weißt du vermutlich gar nicht, wo du anfangen sollst. Dabei ist sie kein Hexenwerk. Die zwei wichtigsten Punkte sind sorgfältige Vorüberlegungen und eine gute Listenführung. Um dir die verschiedenen Schritte einer Keywordrecherche genauer zu erklären, ist hier eine kleine Anleitung:
1) Themenliste erstellen:
Fange erst mal allgemein an. Welche Themen sind für dein Unternehmen relevant? Ziehe dazu die Buyer Personas deiner Zielgruppe(n) heran. Was haben sie für Eigenschaften und Hintergründe? Welche Bedürfnisse haben sie? Welche Themen sind ihnen wichtig? Wofür möchtest du von ihnen gefunden werden? Hast du dir darüber einige Gedanken gemacht, kannst du später daraus die Keywords ableiten.
2) Suchintention:
“Die Suchintention ist zwar kein offizieller Rankingfaktor, aber dennoch eine Voraussetzung, um zu ranken.”
Wonach suchen deine Kunden überhaupt – und warum? Welche Probleme, Fragen, Bedürfnisse und Wünsche haben sie? Welche Lösungen bietest du ihnen mit deinem Produkt? Versetze dich in ihre Lage. Verstehst du die Absicht einer Suchanfrage, wird es dir leichter fallen, deine Inhalte so gut wie möglich darauf abzustimmen. Damit sie bei dir genau das finden, was sie suchen. Das ist wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden, denn die Suchintention ist zwar kein offizieller Rankingfaktor, aber dennoch eine Voraussetzung, um zu ranken.
Um die Suchintention der Nutzer besser zu verstehen, kannst du sie in fünf Kategorien unterteilen:
Know: | Der Nutzer möchte etwas wissen |
Know-Simple: | Der Nutzer möchte kurz und knapp zu einer spezifischen Frage eine Antwort (z. B. zum Wetter oder zum Alter eines Prominenten) |
Do: | Der Nutzer möchte eine bestimmte Handlung ausführen (z. B. etwas kaufen) |
Navigation Website: | Der Nutzer möchte über das Suchergebnis auf eine bestimmte Seite gelangen (z. B. den Öffnungszeiten oder einer Anmeldeseite) |
Navigation in Person: | Der Nutzer möchte einen bestimmten Ort besuchen und hierfür die Adresse oder auch die Öffnungszeiten erhalten |
3) Keywords zu den Themen überlegen:
An dieser Stelle deiner Keywordrecherche suchst du nach Keyword-Phrasen, die zu deinen Themen passen. Im besten Falle weißt du jetzt, dass deine Zielgruppe nach ihnen sucht und ein Ranking dazu ist für dich erstrebenswert. Diese Liste ist aber noch nicht final. Hier listest du eher potenzielle Fragen und Phrasen auf, die die Kunden eingeben. Nun ist es auch sinnvoll, beispielsweise eine Excel-Tabelle anzulegen. Darin kannst du diese Phrasen gut auflisten und sie im späteren Verlauf der Keywordrecherche noch durch das Suchvolumen, Konkurrenzwerte, Wortkombinationen und weitere Daten ergänzen. Keine Angst: Diese Liste kann zunächst sehr lang ausfallen, du wirst sie später aber eingrenzen.
4) Eigene Website analysieren:
Nutze Analysetools wie beispielsweise die Google Search Console oder auch den Keyword Planner, um herauszufinden, für welche Keywords du bereits rankst und wie das bei deinen Wettbewerbern aussieht. Zusätzlich dazu kannst du gegebenenfalls die Vertriebs- und Serviceabteilung deines Unternehmens fragen, wonach die Kunden fragen, welche Begriffe und welche Fragestellungen sie nutzen.
5) Verwandte Suchbegriffe finden:
Um deine Liste an passenden Keywords zu einem bestimmten Thema weiter zu ergänzen, solltest du auch nach verwandten Suchbegriffen zu den relevantesten Keywords (Fokus-Keywords) Ausschau halten. Dabei können verschiedene Features auf der Suchergebnisseite (auch SERP – Search Engine Result Page – genannt) nützlich sein. So kannst du zum Beispiel die Auto-Complete Search Funktion von Google nutzen. Das sind die Vorschläge, die du bekommst, wenn du gerade etwas in die Suchzeile eingibst. Ebenso gibt es die „Nutzer fragten auch“-Rubrik oder die Google Suggest Fragen (und Antworten), die du dafür nutzen kannst.
Darüber hinaus kannst du dich bei anderen Quellen umsehen. Gib doch mal dein Thema auf Bing, YouTube, Amazon oder Pinterest ein und sieh nach, welche Keyword-Vorschläge du dort erhältst.

6) Konkurrenz analysieren:
Auch im Hinblick auf deine Konkurrenten kannst du Keywords verschiedenen Bereichen zuordnen:
Shared Keywords: Das sind die Keywords, für die sowohl du rankst, als auch der Konkurrent, mit dem du dich gerade vergleichst. Bei ihnen solltest du versuchen, dein eigenes Ranking zu verbessern.
Unique Keywords: Das sind dagegen die Keywords, für die zwischen „euch beiden“ aktuell nur du rankst. Darauf solltest du dich aber nicht einfach ausruhen. Das ist zwar an sich gut, vernachlässige diese Keywords aber nicht! Hierfür kannst du den Marktanteil erobern.
Fehlende Keywords: Die fehlenden Keywords, sind die Keywords, für die die Konkurrenz rankt, du aber noch nicht. Sofern thematisch sinnvoll für deine Website kannst du versuchen, diese Keywords in deine Strategie zu integrieren.
Beachte dabei aber, dass du dich nur an deiner Konkurrenz orientierst und nicht ihre Vorgehensweise kopierst. Auch wenn es nützlich sein kann, herauszufinden, welche Keywords die Konkurrenz benutzt, heißt das nicht, dass du sie auch alle benutzen musst. Die gleichen Keywords sind nicht für jede Website gleich wichtig. Mit der richtigen Kombination aus Shared, Unique und fehlenden sowie Short-Tail und Long-Tail Keywords kannst du sowohl schnelle als auch nachhaltige Erfolge erzielen.
7) Keyword Tools nutzen:
Für die Keyword-Recherche ist das Nutzen von Keyword Tools fast unabdingbar. Tools wie Google Trends, dem Keyword Planner von Google Ads oder Semrush bieten viele Funktionen, um eine Keyword-Recherche effizient und erfolgreich auszuführen.
Was bringen dir diese Tools?
- Der Keyword Planer gibt dir eine Schätzung des jeweiligen Suchvolumens und des Traffic Potenzials eines Keywords.
- Mit Google Trends kannst du den Trendverlauf verfolgen und dir Prognosen geben lassen. Dadurch kannst du abschätzen, ob sich Keywords mit geringerem Suchvolumen zum Beispiel in der Zukunft für dich lohnen.
- Semrush ist ein umfassendes SEO-Tool, welches insbesondere den Vergleich mit der Konkurrenz vereinfacht.
Und damit hast du deine Keywordrecherche erfolgreich durchgeführt! Nun solltest du eine Liste an passenden Keywords für deine Website und Inhalte haben. Damit sie dir so lang wie möglich Erfolg bringen, solltest du die Keywordrecherche regelmäßig – am besten etwa alle drei Monate – wiederholen und gegebenenfalls deine Listen aktualisieren. Denn die Suchanfragen und die Konkurrenzsituation verändern sich kontinuierlich. Darauf bezogen musst du deine Keywords regelmäßig anpassen. Tust du das, hast du aber gute Chancen, deine Sichtbarkeit zu verbessern und somit für mehr Traffic und Conversions zu sorgen. Bei großen Websites, komplexen Themen oder einfach bei fehlender Kapazität oder fehlendem Know-How kann es sowohl für große Unternehmen als auch für kleinere und mittelständische Unternehmen sinnvoll sein, eine SEO-Agentur München zur Unterstützung heranzuziehen, um bestmögliche Erfolge zu erzielen.

Was bedeutet also die Keywordrecherche?
Die Keywordrecherche ist ein Vorgang, der von erfolgreichem Online Marketing nicht wegzudenken ist. Zwar findet jeder irgendwo seine eigene Art, wie er am besten eine Keywordrecherche durchführt, jedoch gibt es gerade für den Anfang einige Schritte und Tipps, an denen man sich orientieren kann. Noch bevor man die eigentliche Recherche angeht, ist es aber wichtig, seine Zielgruppe samt Bedürfnissen und Problemen erst einmal richtig zu verstehen und zu wissen, wonach sie suchen. Danach empfiehlt es sich, die erarbeiteten Keywords mit Tools zu untersuchen und die Ergebnisse in Listen aufzuführen. Die Keywordrecherche sollte für langfristige Erfolge regelmäßig wiederholt werden und mögliche Entwicklungen sollten dann in die Listen aufgenommen werden.
Copyright Hinweis: © annetdebar – stock.adobe.com
Seien Sie der Erste und schreiben Sie uns Ihre Gedanken zu diesem Beitrag. Wir freuen uns über Ihre Anregungen, Lob und Tadel gleichermaßen.